Ein Lebenskompetenz- und Präventionsprogramm (ressourcen- und lösungsorientierte Methodik)
Lebenskompetenzen sind gemäß der WHO (1994) ein Kanon von bedeutsamen Fertigkeiten zum Erreichen gesundheitsbezogener Ziele. Lebenskompetenzprogramme in der Suchtprävention streben daher an, Schutzfaktoren zu vermitteln, um so die Anfälligkeit für die Entwicklung von Substanzmissbrauch zu verringern.
Bei jüngeren Jugendlichen bedeutet dies, den Konsum von Alkohol, Zigaretten und illegalen Drogen nach Möglichkeit zu verhindern oder so lange wie möglich hinauszuschieben. Bei Älteren wird es angestrebt zu verhindern, dass aus einem experimentellen Gebrauch eine Abhängigkeit entsteht.
Das Ziel sollte deshalb in erster Linie die Förderung von Resilienz, Lebens- und Gesundheitskompetenzen sein.
Ein Weg zur Förderung von Resilienz ist das Bewusstwerden von Ressourcen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ressourcen sind persönliche und soziale Stärken, wie z. B. Charaktereigenschaften (Optimismus, Zukunftsperspektive, etc.) und soziale Unterstützung (Freunde, Vertrauenspersonen).
Risikokompetenz – die spezifische Form von Resilienz und REBOUND
Während man unter Resilienz eine allgemeine psychische Widerstandskraft versteht, stellt Risikokompetenz im Zusammenhang mit Alkohol und anderen Drogen eine spezifische Stärke dar: die Fähigkeit, sich vor den möglichen Gefahren von Alkohol und anderen Drogen zu schützen.
Einige Forscher erachten Risikokompetenz als die höchste Stufe von Lebenskompetenzen und stellen ihre Förderung als zentrales Ziel von Suchtpräventionsprogrammen dar und sehen etwa die Aufnahme der Förderung von Risikokompetenz in den Zielkatalog der Suchtprävention eher als Realziel in Hinsicht auf die Verhinderung eines längerfristigen Missbrauchsverhaltens, statt die ältere, unrealistische Ausrichtung auf Totalabstinenz (Franzkowiak & Schlömer, 2003).
Ziele von REBOUND Soziale Arbeit sind:
- Stärken bewusst machen und fördern (Bewusstheit)
- Einen eigenständigen und gesunden Umgang mit Risiken erlernen (Risikokompetenz von Einzelnen)
- Risikobewusste Peer-Groups (Risikokompetenz als Norm)
Dies kann über die Umsetzung von maßgeschneiderten, partizipativen, suchtpräventiven Aktionen und Projekten erreicht werden.
REBOUND Soziale Arbeit richtet sich an:
– Professionelle aus dem Umfeld der Jugend- und Sozialarbeit (Primäre Zielgruppe)
– Jugendliche im Alter von 14 – 25 Jahren (Endzielgruppe)
Das REBOUND-Programm besteht aus einer zweitägigen Weiterbildung für Professionelle (Multiplikator*innen) im Rahmen derer, das umfangreiche pädagogische Lehr- und Arbeitsmaterial (Manual und Kartenset) sowie eine Serie von realitätsnahen Kurzfilmen im Kontext non-formaler Bildung vermittelt, ausprobiert und reflektiert werden.
In der Folge können die Jugend- und Sozialarbeiter*innen in Zusammenarbeit mit dem REBOUND-Trainerteam des cnapa REBOUND-Maßnahmen in ihrem beruflichen Umfeld umsetzen. Je nach Bedarf und Möglichkeiten lässt sich auf diese Weise REBOUND entweder a. im Einzelsetting (Anwendung einzelner Methoden), b. in Form von einem oder mehrerer Aktionstag(e) (Umsetzung einzelner Module) oder c. als REBOUND-Projekt im Jugendhaus/ in der Sozialinstitution umsetzen.