CANNABIS KNOW HOW – THC, CBD & Co – Wo liegt der Unterschied?

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THC, CBD & Co – was ist der Unterschied?

Eine Cannabispflanze ist der reinste „Chemie-Baukasten“. Sie enthält zahlreiche chemische Verbindungen, die unterschiedlichen Gruppen zugeordnet werden. Eine der wichtigsten Stoffgruppen sind die Cannabinoide. In einer Pflanze sind mehr als 100 Cannabinoide enthalten. Die einzelne Cannabinoide und das Zusammenspiel zwischen ihnen haben unterschiedliche Eigenschaften und könnten potenziell weitere medizinische Anwendungen haben, jedoch ist die Forschung in diesem Bereich noch im Gange. Hier einige Beispiele der bekanntesten Cannabinoiden:

THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol)

  • THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol) ist der meist untersuchte und stärkste psychoaktive Wirkstoff im Cannabis.
  • THC ist vor allem verantwortlich für die berauschenden Effekte von Cannabis und kann eine euphorische Wirkung sowie Entspannung und Veränderungen des Denkens und der Wahrnehmung hervorrufen.
  • THC kann auch potenzielle medizinische Anwendungen haben, wie z.B. die Linderung von Schmerzen, Übelkeit und Muskelkrämpfen.

Anmerkung: Die weibliche Pflanze enthält vor allem den psychoaktiven Wirkstoff THC. Die männliche Cannabispflanze besitzt, wenn überhaupt, nur sehr wenig THC.

CBD (Cannabidiol)

  • CBD ist ein nicht-psychoaktives Cannabinoid, das ebenfalls häufig in der Cannabispflanze vorkommt.
  • Im Gegensatz zu THC verursacht CBD keine berauschenden Effekte und hat daher kein hohes Suchtpotenzial.
  • CBD hat jedoch ein breites Spektrum potenzieller medizinischer Anwendungen, einschließlich der Linderung von Entzündungen, Angstzuständen und Schlafstörungen. Es wird auch zur Linderung von Schmerzen und zur Förderung des allgemeinen Wohlbefindens verwendet.

CBN (Cannabinol)

  • CBN ist ein leicht psychoaktives Cannabinoid, es hat vor allem beruhigende und sedierende Effekte
  • CBN ist ein „Abbauprodukt“ von THC, das durch Oxidation entsteht, v.a. wenn Cannabis über einen längeren Zeitraum gelagert wird.
  • CBN wird oft mit einer verbesserten Schlafqualität und der Linderung von Schlaflosigkeit in Verbindung gebracht.

HHC (Hexahydrocannabinol)

  • HHC ist ein Cannabinoid, das in einigen Cannabissorten vorkommt und zunehmendes Interesse in der Cannabisforschung weckt.
  • HHC ist strukturell mit THC verwandt und teilt einige ähnliche Eigenschaften. Es wird angenommen, dass HHC ähnliche berauschende Effekte wie THC haben kann.
  • Da die Forschung zu HHC begrenzt ist, sind auch Informationen über mögliche Risiken und Nebenwirkungen begrenzt. Wie bei anderen Cannabinoiden sollten Dosierung und Verwendung verantwortungsbewusst erfolgen.

CBG (Cannabigerol)

  • CBG ist ein nicht-psychoaktives Cannabinoid, das als Vorläufer für andere Cannabinoide wie THC und CBD dient.
  • CBG wird in jungen Cannabispflanzen in höheren Konzentrationen gefunden und nimmt während des Wachstums der Pflanze ab.
  • CBG werden entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt.

CBC (Cannabichromen):

  • CBC ist ein weiteres nicht-psychoaktives Cannabinoid, das in einigen Cannabissorten vorkommt.
  • CBC wirkt beruhigend.
  • CBC wirkt nicht selbst schmerzstillend, unterstützt jedoch die schmerzhemmende Wirkung des THC.

THCV (Tetrahydrocannabivarin):

  • THCV ist ein Cannabinoid, das in einigen Cannabissorten vorkommt, jedoch in geringeren Mengen als THC.
  • Es hat ähnliche chemische Eigenschaften wie THC, aber seine Wirkungen können unterschiedlich sein. Während eine hohe THCV-Dosis ähnlich wie THC berauschend wirken kann, finden sich bei einer niedrigen THCV-Dosis Parallelen zu den Eigenschaften von Cannabidiol.
  • Es wird angenommen, dass THCV das Verlangen nach Essen unterdrücken und möglicherweise bei der Gewichtsreduktion helfen kann.

Schlussbemerkung: Es gibt noch viele weitere Cannabinoide, die in unterschiedlichen Konzentrationen und Kombinationen in verschiedenen Cannabissorten vorkommen. Die individuellen Wirkungen dieser Cannabinoide werden intensiv erforscht, um ein besseres Verständnis ihrer potenziellen Vorteile und Nachteile zu gewinnen.

Hier noch einige wichtige Punkte:

Cannabis ist nicht gleich Cannabis!

Es gibt viele verschiedene Cannabissorten, die sich unterscheiden in ihrer Wirkung und eben auch in der Zusammensetzung ihrer Cannabinoide.

Auch in punkto Geruch und Geschmack gibt es große Unterschiede, so dass es bei Cannabis eine ähnliche Vielfalt gibt wie bspw. bei Weinsorten.

Beim Cannabis gibt es vor allem zwei Hauptgruppen: Cannabis sativa und Cannabis indica.

Die Wirkungen der Indicas werden im Allgemeinen als „stoned“ und mit dem Begriff „Körper-High“ charakterisiert. Indica-Sorten werden v.a. zur Entspannung und Stressreduzierung genutzt. Demgegenüber werden die Wirkungen der Sativa-Sorten im Allgemeinen als anregend, „high“ und mit dem Begriff „Kopf-High“ bezeichnet. Sativa-Sorten vermitteln ein Gefühl von Wohlbefinden, Kreativität oder wirken sogar psychedelisch.

Durch immer wieder neue Kreuzungen der verschiedenen Arten und neuen Züchtungen gibt es ständig neue Sorten auf dem Markt, die eine etwas andere Wirkung versprechen. Bisher wurden solche meist subjektiven Beschreibungen nicht wissenschaftlich bestätigt. Vielmehr spielt wahrscheinlich die Zusammensatzung der Unterschiedliche Cannabinoide die Hauptrolle, welche Wirkungen Cannabis hervorruft.

Ist der THC-Gehalt im Cannabis in den letzten Jahren enorm gestiegen?

Es scheinen heutzutage, im Gegensatz zu früher, viel mehr hochpotente Cannabisprodukte verfügbar zu sein. Eine Ursache liegt wahrscheinlich in den neuen Zucht- und Produktionstechniken. Der THC-Gehalt in den Cannabispflanzen kann stark variieren (ca. 11-30%).

Ist Cannabis mit einem hohen THC-Gehalt gefährlicher als Cannabis mit einem niedrigen THC-Gehalt?

Dies kann man nicht so pauschal beantworten. Wein ist auch nicht zwangsläufig gefährlicher als Bier, es kommt bei allen psychoaktiven Substanzen auf Konsummuster, Umstände, Motivation und die konsumierte Gesamtmenge an.

Man bekommt auch keine tödliche Überdosierung von Cannabis, unabhängig vom THC-Gehalt. Inwiefern Cannabis mit einem hohen THC-Gehalt aber für vermehrte psychische Erkrankungen verantwortlich sein könnte, muss noch näher erforscht werden. (zusammenspiel CBD)

Hier eine Auswahl weiterer Cannabis Know How Karten:

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  • Per Telefon: (+352) 49 7777 55, jeden Dienstag von 9-13Uhr & 14-17Uhr
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